ANTHEM wird am 12. Januar 2026 abgeschaltet – Server-Aus macht das Spiel unspielbar

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Electronic Arts hat das endgültige Aus für den Online-Shooter ANTHEM angekündigt. Am 12. Januar 2026 werden die Server des 2019 erschienenen Spiels dauerhaft abgeschaltet. Damit ist das Spiel ab diesem Datum nicht mehr spielbar, weder digital noch auf Disc.

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In einem offiziellen Blogpost bestätigt EA: ANTHEM ist ein reines Online-Spiel und ohne Serververbindung nicht mehr nutzbar. Auch Besitzer der Disc-Version verlieren den Zugriff. Bereits jetzt wurde die Ingame-Währung entfernt, und zum 15. August 2025 verschwindet ANTHEM aus dem EA Play-Abo. Immerhin: Laut Electronic Arts soll die Maßnahme keine Entlassungen innerhalb der Studios zur Folge haben. Das sogenannte „Sunsetting“ erfolgt als Teil einer strategischen Bereinigung des Live-Service-Portfolios.

ANTHEM – Eine verpasste Chance mit großem Versprechen

ANTHEM galt bei Release als ambitioniertes Projekt: Jetpacks, Koop-Gefechte und eine lebendige Sci-Fi-Welt sollten das nächste große BioWare-Erlebnis werden. Doch das Spiel kämpfte von Anfang an mit unausgereifter Technik, belangloser Story, einem frustrierenden Loot-System und wiederholungsintensivem Missionsdesign. Auf Metacritic landete die PS4-Version bei gerade einmal 59 Punkten. Ein geplanter Neuanlauf namens ANTHEM NEXT wurde 2021 eingestellt, laut BioWare unter anderem wegen der hohen Belastung des Entwicklerteams während der Corona-Pandemie.

Abschaltung fällt in heiße Phase der Stop-Killing-Games-Debatte

Besonders brisant: Der endgültige Server-Shutdown von ANTHEM fällt in eine Phase zunehmender Kritik an der Vergänglichkeit digitaler Spiele. Die Bewegung Stop Killing Games, die sich gegen das Entfernen von bezahlten Online-Titeln richtet, hat mittlerweile über eine Million Unterstützer gesammelt.

Gerade Spiele wie ANTHEM, bei denen selbst Disc-Versionen ohne Server nutzlos sind, stehen exemplarisch für ein wachsendes Problem. In der EU und auch in Deutschland wird inzwischen über mögliche gesetzliche Regelungen diskutiert, um digitale Verbraucherschutzrechte zu stärken. Forderungen nach Offline-Fallbacks und Transparenzpflichten bei Online-Only-Titeln nehmen zu.

ANTHEM als Negativbeispiel für moderne Spielepolitik

Es steht damit sinnbildlich für viele Probleme moderner Spieleentwicklung: Online-Zwang, mangelhafte Langzeitpflege und fehlende Rückgabemöglichkeiten bei digitaler Abschaltung. Sechs Jahre nach Release wird das ambitionierte Projekt ersatzlos abgeschaltet und hinterlässt eine enttäuschte Fanbasis und eine warnende Leerstelle im Regal. ANTHEM ist ab dem 12. Januar 2026 Geschichte und ein mahnendes Beispiel dafür, wie riskant der Kauf von Online-only-Spielen sein kann. Der Ruf nach nachhaltigen Spielmodellen und fairer Verbraucherpolitik wird lauter.